Richard Diehm will Wertheim zur „gentechnikfreien Zone“ machen

Ziel ist gentechnikfreie Region


Antrag der SPD-Fraktion und von Bündnis 90/Die Grünen

Wertheim. Einen von Thomas Kraft und Richard Diehm unterzeichneten Antrag haben die SPD-Fraktion und der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen im Gemeinderat der Stadt Wertheim an das Gremium gestellt. Damit wollen die Verantwortlichen die Verwendung von gentechnisch veränderten Pflanzen im Bereich der Großen Kreisstadt verhindern.
Nach dem Willen der Antragsteller soll der Gemeinderat den Beschluss fassen, dass die Stadt Wertheim bei der Verpachtung ihrer eigenen landwirtschaftlichen Nutzflächen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen verbietet. Außerdem sollen sollen keine gentechnisch veränderte Pflanzen oder entsprechendes Saatgut verwendet werden. Weiter soll sich die Main-Tauber-Stadt dem Bündnis für eine gentechnikfreie Region Main-Tauber anschließen und damit eine Landwirtschaft ohne Gen-Monokulturen gewährleisten.

Die Unterzeichner begründen ihren Antrag damit, dass mit der Diskussion um das Vorhaben der Firma Monsanto auf Freisetzung von genmanipulierten Mais-Hybriden auf einem Flurstück in Grünsfeld die Debatte über dieses Thema „unseren Kreis erreicht“ habe. Der Kreistag habe sich in seiner Sitzung am 21. März gegen diesen Freisetzungsversuch ausgesprochen und eine Resolution ähnlich dem den der SPD-Fraktion und von Bündnis 90/Die Grünen formulierten Antrag einstimmig beschlossen.

Weiter heißt es in dem Antrag: „Gemeinden, Städte und Kreis müssen in dieser Frage an einem Strang ziehen. Sonst kann das Ziel einer gentechnikfreien Region nicht gelingen. Die große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland steht dem Einsatz gentechnischer Verfahren in der Landwirtschaft und bei der Lebensproduktion skeptisch bis ablehnend gegenüber.“

In Baden-Württemberg gebe es bereits über 20 gentechnikfreie Zonen, in denen sich die Landwirte dazu verpflichtet haben, auf ihren Äckern keine gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen. Mit dem freiwilligen Verzicht auf Verfahren Grüner Gentechnik würde die Existenz von gentechnikfrei produzierenden Landwirtschaftsbetrieben gesichert werden. Diese wäre durch mögliche Beimischungen von gentechnikfreiem und -manipuliertem Saatgut sowie durch die gemeinsame Maschinennutzung bei Aussaat, Ernte, Lagerung, Transport und Verarbeitung oder über natürliche Auskreuzungen gefährdet. Außerdem werde die Unabhängigkeit der heimischen Landwirte gegenüber den internationalen Agrarkonzernen unterstützt.

Die gentechnikfreie Region Main-Tauber stelle ein zusätzliches Gütesiegel und Markenzeichen für die heimischen landwirtschaftlichen Produkte dar, heißt es in dem Antrag abschließend.